Shoyfet, Michael Semjonowitsch

Shoyfet, Michael Semjonowitsch (russ.: Михаил Семёнович Шойфет) (geb. 26. August 1947 in Wien, Österreich) ist Hypnotherapeut, Hypnologe, Erfinder der einzigartigen Methode der psychophysischen Selbstregulierung). Er ist Journalist, Mitglied des Russischen und des Moskauer Journalistenverbandes. Er ist Schriftsteller und Verfasser der Bücher "Training der psychophysischen Selbstregulierung" (2003), „Die 100 größten Ärzte" (2004, 2005, 2006, 2008), „Ungeklärte Geheimnisse der Hypnose" (2006), „Hypnose: Verbrecher und Opfer" (2010), "Psychophysische Selbstregulierung. Ein großes modernes Praktikum" (2010), "Medien und Spiritisten" (2011) sowie einer Reihe von Veröffentlichungen zur Geschichte und Praxis der Hypnose als eines Bereichs der Physiologie der höchsten nervlichen Tätigkeit.

 

Shoyfet schrieb viele Biografien deutscher Ärzte (F. A. Mesmer, S. Hahnemann, F. J. Gall, J. Ch. Reil, J. Ch. A. Heinroth, K. L. Idelier, J. B. Friedreich, C. G. Carus, W. Griesinger, E. A. Zeller, K. L. Kahlbaum, P. J. Möbius, M. Pettenkofer, H. L. F. Helmholtz, R. L. K. Virchow, R. von Krafft-Ebing, J. B. A. von Gudden, E. Kraepelin, C. W. H. Nothnagel und viele andere). Einige von ihnen unterrichteten an der Jenaer Universität (G. W. Wedel (Wedelius), Lorenz Oken, Ch. W. Hufeland, J. Ch. Loder, D. G. von Kieser, W. Th. Preyer, M. Verworn, H. Berger), einige studierten dort (Friedrich Hoffmann, G. E. Stahl, J. G. Langermann, O. Vogt, Н. Emminghaus u.a.).

 

Michael Shoyfet ist ein bekannter Hypnotiseur und Begründer der Bühnenhypnose als Kunstform in Russland. Einem breiten Publikum wurde er in den 1980er Jahren durch seine Bühnenauftritte mit dem Programm "Theater der Hypnose" bekannt, das damals für reichlich Furore sorgte. "Es genügt, einmal am Eingang eines Konzertsaales die leidende Menge zu sehen, um zu begreifen: Das Hypnose-Theater von Michael Shoyfet erfreut sich unglaublicher Popularität. Denn das ist das einzige Theater, wo der Zuschauer zum Schauspieler wird, wo sich das Mysterium der Entdeckung seiner Talente vollzieht, wo der Mensch sich selbst erkennt und befreit wird."

 

Leben

 

Michael Shoyfet wurde am 26. August 1947 in Wien (Österreich), Belvederegasse 8, im Haus der Frau Brambauer geboren. 1980 gründete er das Theater der Hypnose, die erste musikalische Theatershow der Hypnose in der Sowjetunion, mit der er von 1985 bis 1992 in der Moskauer Philharmonie auftrat. Am 21.09.1994 wurde von der Moskauer Registrierungsbehörde "Michael Shoyfets Theater für psychologische Hilfe" als GmbH eingetragen.

Von 1992 bis 2000 veröffentlichte Michael Shoyfet Artikel in den Zeitungen "Medizinskaja gazeta" ("Medizinische Zeitung"), "Vračebnyje tajny" ("Ärztliche Geheimnisse"), "Moskovskaja pravda", "MK-Zdorovje", "Pomogi sebe sam" ("Hilf dir selbst"), "Večernij klub" ("Abendklub") und anderen. Ende der 90er Jahre unterrichtete er am Institut für Psychologie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Von 2001 bis 2003 leitete er die Rubrik "Lernen Sie, Herr Ihrer selbst zu sein" in der Wochenzeitung "AiF Zdorovje".

 

Gegenwärtig lebt Michael Shoyfet in Jena (Thüringen), widmet sich der literarischen und der Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Hypnologie und ist ein leidenschaftlicher Verfechter der hypnosuggestiven Methode.

 

Theater der Hypnose

 

Michael Shoyfet hat das Handwerk der Hypnose zur Kunst erhoben. Und wie jede Kunstform erfordert die Hypnose Talent, Arbeit und Wissen. Seine Vorstellungen von Hypnosephänomenen in Form von Theaterstücken erfreuten sich großer Beliebtheit.

Unter dem Einfluss der Hypnose spielten die Zuschauer die Rollen, die Shoyfet ihnen eingegeben hatte. Die Zahl der "Schauspieler" konnte bis zu 300 Personen betragen. Nach den Einschätzungen der Presse gehörten diese Vorstellungen zu den größten Demonstrationen der Hypnosekunst, die jemals gezeigt wurden. Die Stücke dauerten bis zu fünf Stunden.

Außer der eigentlichen Vorstellung von Hypnosephänomenen erläuterte M. Shoyfet, wie man ursprünglich unwillkürliche vegetative Funktionen des eigenen Organismus selbst regulieren kann, und brachte allen Teilnehmern der Theatervorstellung die Selbsthypnose bei, die, wie die Praxis gezeigt hat, das "Tor" des Verstandes für den Fluss frischer, origineller Gedanken und Ideen aufstößt und das Dunkel der menschlichen Seele erhellt. Gleichzeitig erfolgte eine Unterweisung in den Techniken der psychologischen Selbstprogrammierung, die auf die Verbesserung der kreativen, physischen und anderer Fähigkeiten ausgerichtet ist.

 

Nach Presseberichten wirkte sich die Teilnahme an derartigen Vorstellungen positiv auf die Psyche des Menschen aus und ermöglichte es ihm, sich zu befreien und Selbstsicherheit zu erlangen. Außerdem wurde ein kreativer Zustand gefördert: Bei den "Schauspielern", die unter normalen Bedingungen über einen durchschnittlichen Hang zum Phantasieren verfügten, wurde die Vorstellungskraft im Zustand der Hypnose rapide aktiviert. Die Inspiration schoss empor wie ein Geysir, die Vorstellungskraft "spielte verrückt" und brachte literarische, dichterische und musikalische Meisterwerke hervor.

 

Die Vorstellungen des Theaters der Hypnose von Michael Shoyfet wurden mehrfach in der russischen überregionalen Presse (den Wochenzeitschriften "Nedelja", "Semja", "Sobesednik", den Zeitungen "Moskowski Komsomolez", "Komsomolskaja Prawda", "Gudok", "Rossijskije vesti", "Rossijskaja gazeta" und anderen) und im Fernsehen besprochen.

 

Rezeption

 

Die Tätigkeit Michael Shoyfets wurde von Wissenschaftlern recht hoch eingeschätzt. So unterstreicht der stellvertretende Direktor des Institutes für Psychologie der Russischen Akademie der Wissenschaften, Prof. Dr. V. N. Družinin seine großen Verdienste für die Popularisierung der Hypnose und dafür, diese Erscheinung in der Öffentlichkeit bekannt zu machen, und nannte Shoyfet "einen Klassiker der russischen Hypnose".

 

 

Anmerkungen

 

1.         Medizinskaja gazeta vom 21.01.1994

2.         Moskowski Komsomolez vom 14.04.1989

3.         Argumenty i Fakty - Michail Šojfet - Ucites' vlastvovat' soboj

4.         YouTube - Shoyfet Hypnose Fernsehkanal "Moskovia", 28.05.1989, Teil 1, 2, 3

5.         YouTube - Shoyfet Hypnose Fernsehsendung "Jarmarka delovych ljudej" 31.10.1989, Teil 1, 2, 3, 4, 5

6.         Youtube - Shoyfet Hypnose Fernsehanstalt "Artel" 1992, Teil 1, 2, 3, 4

7.         YouTube - Aus dem Film "Stalin s nami", Teil 1, 2, 3, 4, 5

8.         YouTube - Shoyfets Theater der Hypnose, 13.01.1991, Teil 1, 12

9.         Komsomolskaja Prawda vom 31.03.1990

10.       Kuranty vom 19.11.1991

11.       Argumenty i Fakty - Nauka vlastvovat' soboj

12.       Večernjaja Moskva vom 15.12.1990

13.       Pilotfilm für das Russische Fernsehen über "Michael Shoyfets Theater für psychologische Hilfe" (1992) Autor, Kameramann und Regisseur: Vitalij Fetisov. Erster Teil

14.       Pilotfilm für das Russische Fernsehen über "Michael Shoyfets Theater für psychologische Hilfe" (1992). Zweiter Teil

15.       Siehe das Vorwort von V. N. Družinin zu dem Buch: Šojfet, M. S. Neraskrytye tajny gipnoza (Ungeklärte Geheimnisse der Hypnose), Moskau 2006, 608 Seiten

 

 

Fotos:

 

Michael Shoyfet im August 1992

Michael Shoyfet im Dezember 2011

Szene aus einer Aufführung des Theaters der Hypnose im Kulturhaus des Lichatschow-Werkes 1987

Szene aus einer Aufführung des Theaters der Hypnose im Kulturhaus der Automobilfabrik „Leninscher Komsomol"1985

Szene aus einer Aufführung des Theaters der Hypnose im Haus der Offiziere, Moskau 1987

Szene aus einer Aufführung des Theaters der Hypnose im Kulturhaus de Moskauer Luftfahrtinstitutes

M. S. Shoyfet bei der Hypnose 1986

Szene aus einer Aufführung des Theaters der Hypnose im Palast der Jugend, Moskau 1989